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Kantate! Singt! Apostelgeschichte 16,23-34

Apg. 16,16-22 erzählen, dann den Predigttext Apg.16,23-34 lesen Liebe Gemeinde , (Vorsingen)  On a wagon, bound for market There's a calf with a mournful eye High above him, there's a swallow Winging swiftly through the sky Ich habe dieses Lied das erste Mal als Kind von dem Liedermacher Donovan gehört. Joan Baez hatte es auch schon in den 60ern gesungen. Der Originaltext ist jiddisch. Er stammt aus einem Musical das 1940-41 geschrieben wurde. Schalom Secunda und Aaron Zeitlin haben es in den USA geschrieben. Schalom Segunda hat in Russland selber die antijüdischen Progrome erlebt und ist geflohen. Nun musste er ohnmächtig zusehen, wie in Deutschland Juden wie Kälber in die Schlachthöfe der Konzentrationslager deportiert wurden. DOS KELBL  Ojfn Forel ligt a Kelbl ligt gebundn mit a schtrik - hojch in Himl fligt a Fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der Wind in Korn, lacht un lacht un lacht - lacht er op a Tog a gantsn un a halbe Nacht. Donaj, dona...

1.Petrus 5,1-7 Weidet die Herde Gottes

Liebe Gemeinde, liebe Presbyter! (So heißt es wörtlich im griechischen Urtext) So eine frohe Botschaft kann ich im Predigttext zunächst nicht erkennen. Was ich erkenne ist ein Hinweis zum Management einer Gemeinde:  weidet die Herde Gottes, freiwillig, nicht um des Gewinns willen! Seid Vorbilder!  „Geschenkt!“ denke ich. Das wissen wir alles: Die Hirten leiten die Gemeinde. Keiner zwingt sie dazu. Reich werden kann man dabei ohnehin nicht und soll man wohl auch nicht. Egal ob Pastor oder ehrenamtlicher Kirchenvorstand. Und wenn Rede und Leben nicht übereinstimmen, macht jemand etwas falsch. Das alles ist hinlänglich bekannt.  Im Petrusbrief geht es um ein geordnetes Gemeindeleben und die letzten Mahnungen des Briefes dazu gehen an die Ältesten: die Presbyter, die Kirchenvorsteher. Sie werden Hirten genannt. Den Pastor, was ja auch Hirte heißt, kennt der Petrusbrief offenbar noch nicht. „Was meint ihr?“ Habe ich – eher hilflos - im Bibelgesprächskreis letzte...

4.Mose 21,4-9 Predigt am Sonntag Judika 2018

Liebe Gemeinde, Endlich Urlaub! Was erwarten wir? Schönes Wetter, ein angenehmes Hotel oder eine andere gute Unterkunft. Eine Anreise ohne Verspätung und ohne Nervereien mit dem Zoll oder dem Einchecken. Keinen Streit; eine gute Reiseorganisation! Und ganz wichtig: Schmackhaftes und vielseitiges Essen. Der Urlaub ist etwas Besonderes und Kostbares! Ein bisschen Paradies, Urlaubsparadies, ein Stück Land, in dem Milch und Honig fließen, um es biblisch auszudrücken. Nach der Anreise kommt dann das erste Abendessen am Buffet: Alles ist lecker angerichtet. Man weiß gar nicht wo man zuerst zulangen soll und schaufelt sich immer zu viel hinein. Nach einer Woche, weiß man dann, wo was steht und was einem schmeckt und was weniger. Nach zwei Wochen ist das reichliche Buffet langweilig, weil man alles kennt und alles ausprobiert hat. Die Leute, mit den Badelatschen und Muskel T-Shirts im Restaurant gehen einem auf den Nerv. Und der Animateur hat auch immer die gleichen Sprüche drauf. Es wa...

wir sollen heilig sein, denn er ist heilig

Liebe Gemeinde, als Kind war ich mit meinen Eltern öfter auf Familienfreizeiten unserer Kirchengemeinde auf der Nordseeinsel Langeoog. In der dortigen Anlage gab es auch einen Ententeich. Der war umzäunt und lag etwas abseits. Auf dem Teich schwammen Enten und in der Mitte war ein buntes Entenhaus errichtet. Ich war vielleicht 8 Jahre alt. Meine Freunde und ich hatten wohl Langeweile und warfen Steine in den Teich. Irgendwann machten wir Zielwerfen. Wir peilten das Entenhaus an und trafen erstaunlich gut. Bald war das Entenhaus durchlöchert wie ein Sieb. Da merkten wir, was wir angerichtet hatten. Mit hängendem Gesicht ging ich zu meinem Vater und beich-tete. Mein Vater machte ein sehr bedenkliches Gesicht, aber anstatt zu schimpfen oder zu bestrafen schickte er mich zum Leiter des Freizeitheims. In 15 Minuten sollte ich mit meinen Freunden  da sein und dem alles erzählen. Mit dem schlech-testen Gewissen, das man haben kann, klingelten wir also bei Herrn Mummoth. Der hörte u...

Jesaja 5,1-7 Gottes Weinberg und die rote Linie am 25.2.2018 (Reminscere)

Liebe Gemeinde, Als ich in Bremen Pfarrer war, habe ich immer davon geträumt, einmal auf der Terrasse am Pfarrhaus zu sitzen - unter einer Weinlaube. Im Herbst ,so dachte ich: in goldener Oktobersonne sitze ich da und die fetten Trauben hängen über mir: Süß und saftig. Nun ist meine Heimatstadt Bremen zwar für den Ratskeller-wein berühmt, aber nicht als bevorzugte Weinlage. Aber warum soll man nicht versuchen, seinen Traum zu verwirklichen? Ich kaufte mir also zwei Rebstöcke, pflanzte diese ein. Ich düngte und lernte den Weinstock zu schneiden. Vier Jahre dauerte es, bis ich so eine Art Weinlaube hatte. Aber es be-durfte noch mehr Arbeit und noch mehr Pflege, noch mehr Aufmerksamkeit bis tatsächlich die ersten Trauben mich an-lachten. Die süßen Beeren fraßen allerdings die Vögel und die anderen, sagen wir so: die waren sehr trocken, extra brut sozusagen. Vielleicht lag es am Sandboden, mit Sicherheit an meinem Amateurwissen und das weiß ich aus meiner letzten Gemeinde in der grö...

Gott spricht: Meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit 2.Kor.12,1-10

Liebe Gemeinde, kennen sie den? Wetteifern drei Jungs, wer den schnellsten Vater hat. Der erste sagt: „Meiner ist Jetpilot bei der Lufthansa; der fliegt in acht Stunden von New York nach Frankfurt.“ Darauf der zweite: „Meiner ist schneller. Der ist Pilot bei der Bundeswehr und fliegt in vier Stunden von Hamburg ans Nordkap und zurück.“ Darauf der dritte: „Meiner ist noch schneller. Der ist Beamter, der hat um vier Feierabend und ist schon um zwei daheim!“ Sie kennen sie, diese Witze, in denen einer besser sein will als der andere, in denen einer mehr vorzuweisen hat, stärker, besser, schöner, erfolgreicher ist als alle anderen.  - Nur in der Wirklichkeit ist das manchmal nicht witzig! In der Schule wäre ich vielleicht auch mal der Schlauste, der Lustigste, der Sportlichste gewesen. Und im Nachhinein ist es einfach nur krampfhaft gewesen, wie wir Jungen uns versucht haben zu übertrumpfen, um bei den Mädchen Anerkennung zu bekommen. Und wir haben gelitten, wenn wir dabei...