Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Predigt am 29.Oktober 2017 Gen.8 Nach uns keine Sintflut!

Liebe Gemeinde, was man hier auf der Insel alles an Plastikmüll produziert ist gewaltig. Jeden Tag sammelt sich bei uns im Pfarramt eine große Tüte voll mit Plastikflaschen, Folien, Bechern, dazu Dosen und Glasflaschen.Als gute Deutsche bringen wir das natürlich getrennt in die gelben, blauen und schwarzen Sammelbehälter. Aber ein mulmiges Gefühl beschleicht mich dabei doch. So richtig gut kann der viele Müll doch nicht sein, oder? Vor allem, weil Umweltschutz besser funktionieren könnte. Pfandflaschen, echtes Recycling, oder schlicht die Vermeidung von Verpackungsmüll ist so verkehrt sicherlich nicht. Dazu muss man weder Deutscher mit Ordnungsallüren noch ein Grüner sen. Und während ich so nachdenke, kommt mein spanischer oder englischer Nachbar und kippt seinen Müll, - Flaschen, Papier und Plastik - freundlich lächelnd - ohne schlechtes Gewissen - ungetrennt in die schwarze Tonne. Hauptsache weg! Frei nach dem Motto: Nach uns die Sintflut! Am Anfang, als die Welt geschaffen wu

Lösende Worte Mk.1,32-39

Jakob kam aus Russland. Er war weit über 80. In seinem Leben ist er hin und her geschoben worden. Von Stalin, von den deutschen Besatzungstruppen. Er war einer von denen, denen der Krieg und der Kommunismus die Jugend und eigene Lebenspläne genommen hatte. Mit seiner Frau und seinen Kindern kam er dann nach dem Fall des eisernen Vorhangs nach Deutschland in unsere Gemeinde. Sein Deutsch war schwer zu verstehen, sein Gang am Stock deutlich von der Härte des Lebens gezeichnet. Er kam immer mit seiner Frau in die Kirche, manchmal auch mit der Tochter oder der Enkelin. Die Familie war sehr fromm. Darum war ich überrascht, als Jakob mich bat, ihn zu taufen. Er erzählte mir seine Lebensgeschichte. Nie konnte er die Taufe bekommen. Immer wieder wurden er und die Familie vertrieben. Jetzt hatten sie endlich ein Haus, ein schönes Haus und der Familie ging es finanziell gut. Aber eines fehlte: Jakob wollte sterben können als getauftes Kind Gottes. Als ich ihn vor der Gemeinde getauft hatt

Mk.10,17-27 Jesus nachfolgen? Predigt am 15.10.2017

Folge mir nach! Sagt Jesus. Das hat er schon oft gesagt und immer sind Menschen aufgestanden und haben fast alles stehen und liegen gelassen. Bei Simon Petrus und seinem Bruder Andreas, den Fischern am See Genezareth war das so und auch beim blinden Bartimäus. Sie trugen die Sehnsucht nach einem anderen Leben in sich und sie ahnten, dass Jesus ihnen einen neuen Weg des Lebens zeigen könnte. An einigen Tagen, so erzählt die Bibel folgten Tausende Jesus nach. Die einen hatten die Hoffnung, dass Unterdrückung und Ungerech-tigkeit bei Jesus ein Ende haben würden. Andere erhofften sich nach jahrelanger Krankheitsgeschichte ein gesundes Leben in der Gesellschaft. Einige merkten, dass Jesus sie wertschätzte, was bisher noch niemand so richtig getan hatte. Immer geht es darum, das Leben neu zu ordnen. So dass das Leben einen Sinn hat. Nicht nur für heute, sondern bis in alle Ewigkeit. Ewiges Leben: Aufgehoben sein bei Gott und nicht gefangen in dem, was uns das Leben schwer macht. Nur die

Predigt am 8.Oktober Mk.9,17-27: "Wer sind wir?"

Die Heilung eines besessenen Knaben. So heißt diese Geschichte in meiner Bibel. Dann geht es also um den Jungen. Krank ist er. Er hat wahrscheinlich Epilepsie, Fallsucht. Früher konnte man das nicht erklären. Wenn jemand völlig unkontrolliert hinfällt und sich am Boden wälzt, dabei nicht mehr ansprechbar ist: Dann kann das nur ein böser Geist sein. Heute wissen wir mehr über diese Krankheit. Und doch gibt es so etwas wie böse Geister, die einem die Selbstbestimmung stehlen, die einen zu Boden werfen. Mir fällt eine Frau ein.  Sie erlebt eine persönliche Katastrophe nach der anderen. Kaum hat sich ein Problem gelöst, kommt die nächste Hiobsbotschaft. Sie kann da nichts für. Aber es reisst sie auf den Boden. Sie kommt nicht mehr auf die Beine. Es ist als ob ein böser Geist sie und ihr Leben im Griff hat. Mir fallen Menschen ein, die ein schlimmes Erlebnis aus der Kindheit nicht loslässt. Das drückt sie auf den Boden. Sie sind nie wirklich freie und vor allem keine fröhlichen Menschen

Erntedank Jesaja 58,7-12

Liebe Gemeinde Patrick war so 35 etwa, als ich ihn das erste Mal traf. Er lebt alleine in einem großen schicken Haus. Vor dem Haus ist ein Hof und um den Hof stehen große Scheunen. In der einen zeigte mir Patrick einen riesigen Berg voller Getreide. Tonnen von Weizenkörnern lagen da. Daneben drei Mähdrescher, so groß, dass man sich fürchten musste. Patrick macht ausschließlich in Getreide, wie man da sagt. Er ist ein erfolgreicher Landwirt. Johann hat auch einen großen Hof. Er betreibt zusammen mit seiner Frau Milchwirtschaft. Er hat Hunderte von Kühen. Sie werden in eine automatische Melkanlage geführt. Jede Kuh hat einen Chip um den Hals. Auf diesem Chip sind die Daten der Kuh gespeichert. Der Chip steuert die Menge Futter, die die Kuh haben muss, um effektiv Milch zu produzieren. Nicht zu viel, dann wird es zu teuer. Nicht zu wenig, damit die Quote stimmt. Patrick und Johann zeigen mir, wie moderne Landwirtschaft funktioniert, wenn sie überleben will. Es geht um Technik und e