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Es werden Posts vom November, 2020 angezeigt.

Verena Wache, Prädikantin Predigt zu Sacharja 9,9-10 am 1. Advent, Playa de las Americas Teneriffa

    Verena Wache, Prädikantin Chayofa/Teneriffa, 29. November 2020 Predigt Sacharja 9,9-10 Du kommst, er kommt, sie kommt;  es kommt, wie es kommt. Du, Mann, 67 Jahre, kommst gerade aus dem Einkaufszentrum. Seit deine Frau vor einem Jahr plötzlich verstarb, ist es dein zweites Zuhause geworden. Deine Rente reicht Gott sei Dank noch für den morgendlichen Kaffee.  Hier sind ab und an noch ein paar Leute, die dich grüßen; meistens wirst du vom Sicherheitspersonal beobachtet. Die verstehen nicht, dass du die Einsamkeit in deinem kleinen Zimmer nicht aushältst und deshalb bis Geschäftsschluss durch das Einkaufszentrum läufst.  Jetzt bist du gekommen und sitzt hier in der Kirchenbank. Du erwartest nicht viel, ein wenig Vertrautes vielleicht in deiner Einsamkeit. –  Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.  Du, Frau, 39 Jahre, kommst gerade aus dem Hotel. Du bist froh, dass dies Hotel noch geöffnet hat. Viele andere mussten schließen. Du bist die einzige in der Familie, d

Was bedeutet die Auferstehung der Toten? Predigt zum Totensonntag zu 1. Kor.15,35-44

  Ihr Lieben! Einmal im Jahr bin ich mit meiner Grundschulklasse auf den Friedhof gegangen. Er lag direkt zwischen Kirche und Schulgebäude. Einmal im Jahr also behandelten wir das Thema „Tod“. Die meisten Kinder machten immer einen möglichst großen Bogen um den Friedhof. Und auch wir Erwachsenen machen um das Thema „Tod“ ja oft einen großen Bogen. Aber einmal im Jahr muss das zumindest sein. Heute, am Totensonntag, muss das sein. Die Kinder fanden den Gang über den Friedhof zunächst unheimlich. „Nachts würde ich nie hier rübergehen!“ sagte einer. „Da flackern die Kerzen auf den Gräbern…“ Aus Toten werden Geister… Nun, wir waren ja tagsüber dort. Die Schüler und Schülerinnen sollten Symbole auf den Grabsteinen abmalen:   (Bilder einblenden) Oft war auf einem Grabstein ein Kreuz zu sehen. Manchmal eine Feder. Mal ein Herz. Mal eine Taube Mal ein Stein oder ein Kreuz mit Licht aus dem Hintergrund Mal eine Kornähre Oder wie hier ein Weg, der keine Sackgasse ist, sondern zu einer Tür führt…

Klug mit dem Leben umgehen Predigt zum Volkstrauertag 15.11.20 zu Lk.16,1-8

  VOM UNGERECHTEN VERWALTER 16 1 Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz.  2 Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein.  3 Da sprach der Verwalter bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln.  4 Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde.  5 Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?  6 Der sprach: Hundert Fass Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig.  7 Danach sprach er zu dem zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der sprach: Hundert Sack Weizen. Er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuld

Predigt zu 1. Thess.5,1-11 drittletzter Sonntag des Kirchenjahres am 8.11.2020

  Eiszeit:   Berge spucken Lava aus in den silberklaren Mond. Aschenregen fällt auf uns Die Erde hat Milliarden Volt Und aus der Quelle schießt Glut so hoch bis zum Saturn Atlantis kommt jetzt hoch Doch wo bleibt der Mensch Der sich daran freut? Eiszeit - Eiszeit Wenn die Meere untergehn und die Erde bricht. Kontinente rasen dann in Sekunden auf sich zu. Wer sieht noch den letzten Blitz dann vor dieser Explosion? Die Wolken sind so rot Und wo einst die Wüste war Gähnt nur ein schwarzes Loch Und der letzte Mensch bittet um den Tod… Eiszeit!   Das ist ein Textausschnitt aus dem Lied „Eiszeit“, dass Peter Maffay 1982 veröffentlicht hat. Er hat es im Schatten des atomaren Wettrüstens zwischen Ost und West geschrieben. Die Angst, dass es zum großen Knall kommen würde war real. Sie war sogar Teil des Systems dass ja „atomare Abschreckung“ hieß. Die einen versuchten mit der Angst ein Gleichgewicht des Schreckens herzustellen, die anderen machten sich Sorgen, dass ein klitzekleiner Fehler genü