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Es werden Posts vom Juli, 2022 angezeigt.

Predigt zum Sonntag, 4.9.22 Apostelgeschichte 9,1-19

  Liebe Gemeinde,   mein Telefon klingelt. Auf dem Display sehe ich die Vorwahl des Anrufers: 0039. Das ist nicht Spanien! Ich nehme ab. Unerwartet meldet sich eine Frau auf Spanisch. Es ginge um meinen Computer. Ich sage: „Ich brauche nichts! Ich habe auch um nichts gefragt!“ „Doch, doch!“ sagt sie. Ich lege auf und schaue unter 0039 im Internet nach. Betrug mit falscher Vorwahl lese ich da als erstes. 0039! Italien! Oder eben auch nicht? Was ist wahr? Was ist richtig? Auf wen kann man sich noch verlassen? Wo bleibt der Anstand, die Moral, wenn Fake News überall verbreitet werden und Betrug allgegenwärtig ist?   In was für einer Welt leben wir?   In welcher Welt leben wir eigentlich? Das denkt auch Saulus. Für ihn ist klar, was wahr ist: Es gibt nur einen Gott: Den Gott Israels. An seine Gebote muss man sich halten. Nur so gibt es Moral und Anstand. Sonst zerbricht das Gemeinwesen. Wer diese Wahrheit und die Ordnung stört, der muss die Strenge des Gesetzes spüren. Saulus ist Pharisäer

Das Wunder von der Speisung der 5000 : Predigt zu Joh.6,1-15 am 31.7.22

  Liebe Gemeinde, ein Zauberer zaubert: Er setzt sich den Zylinder auf, der anscheinend leer ist; setzt ihn auf den Kopf, nimmt ihn wieder ab, greift mit der Hand in den Zylinder und dann kommt ein Kaninchen, eine Uhr und eine Rose aus dem doch scheinbar leeren Zylinder. Ein schon bekannter Zaubertrick. Aber ich frage mich immer noch: „Wie macht der das?“  Die Ehrlichbrothers sind richtig große Zauberer. Mit dem Zylindertrick können sie kaum noch punkten. Es muss größer, spektakulärer sein, als die bisherigen Zaubertricks. Tausende kommen in ihre Shows und sind dann voller Erwartungen. Es gibt einen Hunger nach Wundern, nach Zauberei, nach dem Trick der Unlösbares löst; und dieser Hunger wird anscheinend nie satt.   Die Bücher Mose berichten schon von wundersamen Ereignissen. Das Volk Israel ist in der Wüste. Es hat Hunger. Es mault. Lieber Sklaverei als Hunger leiden. Mit Gottes Hilfe sorgt Mose dafür, dass es Wachteln und Manna regnet. Man kann fragen: Wie macht Gott das nur? Histori

Abrams Segen: Predigt zu 1.Mose 12,1-4 am 17.7.2022

  Wart ihr schon einmal in Harran?   Nein? Ihr wisst nicht einmal was oder wo das ist? Harran liegt an der syrisch-türkischen Grenze im wilden Kurdistan. Harran muss man nicht kennen. Es gibt dort keinen Flughafen und keine Autobahn, es gibt keinen See oder einen Strand, kein Kino und keinen Lidl oder Aldi. Nur ein paar Ausgrabungen. Im Internet kann man bienenkorbähnliche Bauten bestaunen. Es soll auch eine Universität gegeben haben. Immerhin ist Harran wohl ein Ort, der schon vor 5000 Jahren besiedelt war. Harran liegt an alten antiken Handelswegen. Eines Tages jedenfalls hatte Terach, der Sohn von Noah, die Idee, sich eine neue Zukunft aufzubauen. Er machte sich auf aus der Stadt Ur in Babylonien. Wir wissen nicht, warum Terach auf diese Idee gekommen ist. Ur lag am Meer, etwa dort wo heute die irakische Hafenstadt Basra liegt. Ur war groß und hatte etliches zu bieten. Heute wohnen da mehr als eine Million Einwohner. Aber Terach wollte mit seiner Familie nach Kanaan. Durch die arabi

Jesus und die Ehebrecherin Predigt am 10.7. über Joh.8,1-11

Jesus und die Ehebrecherin Frühmorgens aber kam Jesus wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. 3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4 und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5 Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6 Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. 10 Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr: Wo sind sie,