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Es werden Posts vom September, 2018 angezeigt.
Vorher: Predigttext: 1. Tim.4,4+5 Lied: Wir pflügen und wir streuen“ EG 508 Paul Erdmann hat seit 50 Jahren einen Bauernhof. Geerbt hat er ihn. Aus einer Wüstenei hat er einen ertragreichen Betrieb gemacht. Zum Jubiläum lädt er Freunde und Nachbarn ein und natürlich auch den adligen Edelmann, Herrn von Hochheim, dem das Land gehört. Die größte Arbeit ist getan, die Ernte ist eingebracht. Der Freiherr von Hochheim erlaubt sich zum Fest etliche adlige Freunde mitzubringen. Diese unterhalten sich inmitten der Bauernschaft auf Französisch, wie es sich für die Gebildeten am Ende des 19 Jhdts. gehörte. Zu Beginn des großen Festessens soll ein Dankgebet gesprochen werden. Das Vorrecht für das Gebet liegt bei den Edelleuten: Aber die adligen Gäste lachen: „In Frankreich betet niemand mehr!“ Doch Paul Erdmanns Gutsbesitzer unterscheidet sich von den anderen Adligen: Er bittet seine Bauern, dass sie das Bauernlied anstimmen: Hans Westen, einer von ihnen macht den Vorsänger. Im A

Das Licht der Welt Jes.49,1-6

Liebe Gemeinde, An der Kasse im Supermarkt werde ich regelmäßig gefragt: „Bolsa?“ (=Tasche?). Nein ich brauche keine Bolsa, erst Recht keine Plastik-bolsa. Wir haben immer wiederverwendbare Taschen dabei. Trotzdem sammelt sich zu Hause immer schnell ein ganzer Haufen Plastik und anderer Verpackungsmüll an. Hier auf den Canaren wird ja alles in Plastik verpackt, manchmal sogar doppelt und dreifach. – „ Am Strand von El  Pori s“, so sagt ein Freund, „ kannst Du nur bei bestimmtem Wind baden, weil sonst der ganze Plastikmüll im Meer schwimmt.“ Jeder weiß, dass Plastik im Meer ein Weltproblem ist. Wir versuchen, zu Hause jedenfalls den Müll zu trennen. Und während ich alles fein säuberlich sortiere, schmeißt mein Nachbar seinen Unrat fröhlich pfeifend unsortiert in die schwarze Tonne. Mich regt das jedes Mal auf. Wenn ich dann etwas sage, lacht mein Nachbar mich aus: „ Ihr Deutschen! Ausgerechnet ihr wisst, wie man die Welt rettet .“ Was mir bleibt, ist Ohnmacht oder das Gefühl zumind

Hör auf Deinen Engel Apostelgeschichte 12,1-11 Die Befreiung des Petrus

Predigttext Apostelgeschichte 12,1-11 Liebe Gemeinde, am vergangenen Montag strahlte das ZDF einen bewegenden Spielfilm aus: Gefangen - Der Fall K.“ -  In der Hauptrolle: Jan Josef Liefers. Basierend auf der wahren Geschichte von Gustl Mollath. Es ging um einen Autohändler, dessen Frau dubiose Geldgeschäfte in der Schweiz tätigte. Als Mollath seine Frau drängte, mit den Schwarzgeldgeschäften aufzuhören, sorgte diese mit Hilfe der Justiz dafür, dass Mollath in die geschlosse-ne Psychatrie eingewiesen wurde. 8 Jahre war er dort, wahr-scheinlich unschuldig. Psychisch und finanziell abgebrannt. Mir ist der Film sehr nahe gegangen.: Gefangen nicht nur von Mauern sondern auch im Netz von Macht und Intrigen. Er zeigt, wie jemand in eine nahezu hoffnungslose Situation kommen kann. Gefangen in Mauern, gefangen tatsächlich mit Ketten, zerrieben zwischen eigenem Stolz und dem Versuch anderer, eben diesen Lebenswillen zu brechen. Nie hätte ich gedacht, dass so etwas im modernen Deutschlan

Einer trage des anderen Last (Gal.6)

Predigttext Gal.5,25 - 6,10 Liebe Gemeinde, vor einigen Wochen ist die Morandi Autobahnbrücke in Genua eingestürzt. Es gab viele Tote und Verletzte. Sie haben die Bilder aus dem Fernsehen sicher noch vor Augen. Es wird nach den Schuldigen gesucht. Vorverurteilungen sind bereits geschehen. Dabei ist die Ursache für die Katastrophe noch gar nicht ausgemacht. Tatsache ist, dass die Brücke den Belastungen zu dem Zeitpunkt nicht mehr standgehalten hat. Tatsache ist auch, dass das Vertrauen der Menschen in die tragenden Instanzen des Staates ebenfalls Risse bekommen hat. Ich bin so manches Mal im Urlaub über diese Brücke gefahren. Immer habe ich darauf vertraut, dass das Konstrukt hält; dass Fahrbahn, Seile und Pfeiler sich gegenseitig so unterstützen, dass die Lasten gemeinsam getragen werden können. Ich werde weiterhin über Brücken fahren und blind darauf vertrauen, dass es schon halten wird. Man würde ja verrückt werden, wenn man nur noch misstrauen würde. Aber mir wird auc

Danke, dass Sie hier sind...

Liebe Gemeinde, schön dass Sie hier sind! Ich sage das nicht einfach so. Sie könnten ja jetzt auch am Strand liegen oder in einem Restaurant sitzen, aber Sie sind hier. Ich sage Gott Danke, nicht nur weil es mir gut tut, wenn die Kirche sich füllt. Ich sage Danke, weil Sie am Glauben festhalten, allen Unkenrufen zum Trotz; weil Sie die Nähe Gottes in der Kirche suchen, obwohl man so viel Schlechtes über die Kirche erzählt. Sie halten eine Stunde inne, inmitten des Urlaubstrubels hier am Strand von Teneriffa, dessen schlimmster Feind ja die Stille zu sein scheint. Sie halten Stand im Glauben: Vorbildlich! Nein, ich habe heute morgen nichts Aufputschendes getrunken und Drogen nehme ich auch nicht. Aber der Bibeltext für den heutigen Sonntag erinnert mich daran, dass auch ich zu selten über das Schöne am Glauben und das Faszinierende an der Kirche rede. Hören wir einmal wie es Paulus mit einer der ersten Christengemeinden ging: 1.Thess.1,2-10 Paulus ist schon ein bisschen sto