Vögel - nicht nur im Himmel Andacht von Prädikantin Verena Wache


VÖGEL
 – nicht nur unter dem Himmel
Jesus will, dass wir Schätze sammeln. Schätze, die nicht von Rost oder Motten zerfressen werden können. Schätze, die diebstahlsicher verwahrt sind. Schätze, die auch im Himmel Bestand haben.
Er sagt, was wir bei Matthäus im 6. Kapitel nachlesen können:
„Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“
Und wie er sie ernährt! Das Foto wurde im letzten Juni aufgenommen auf 1.600 m Höhe, oberhalb der höchstgelegenen spanischen Gemeinde Vilaflor auf Teneriffa. Eine Agave, ca. 12 m hoch, mit verzweigten Blütenkränzen - sie dient als Nahrung für unzählige Kanarienvögel.
Agaven – schon mal für sich ein Wunder. Sie benötigen unter normalen Umständen 10 bis 12 Jahre, um einmal zu blühen und dann zu sterben. Bis zur Blüte können aber auch mehrere Jahrzehnte vergehen. Was  hat sich unser Gott damit nur Kostbares und Wunderbares ausgedacht! Für kleine Vögel riesige Pflanzen wachsen zu lassen, die köstlich schmecken müssen. Jedenfalls waren die Kanarienvögel gar nicht begeistert, dass wir uns mit dem Fotoapparat näherten. Mit lautem Gezeter stob ein kleiner Schwarm aus den leckeren Blüten. 
Auch dieses Erlebnis ist ganz tief in die Schatzkammer meines Herzens versenkt. Und nun fahren wir nächste Woche wieder nach Vilaflor, weil auch Menschen der Nahrung bedürfen. Ein kleiner Konvent von drei Nonnen kümmert sich dort um die Ärmsten. Leider hat sich deren Situation nach dem Zusammenbruch des Tourismus weiter verschärft, und es sind viele Hilfsbedürftige hinzugekommen. Von dem sozialen Rettungsschirm wie wir ihn in Deutschland haben, träumen die Menschen hier nur. Aus unserem Sozialfonds versuchen wir von der Deutschen Evangelischen Gemeinde so gut es geht zu helfen, kaufen Lebensmittel, Hygiene-Artikel, Schreib- und Malhefte für die Kinder  u.v.m. Als Christen sind wir gefordert, bei der Speisung der heute mehr als 5.000 mitzuhelfen. Vielleicht ist diese Hilfe für unsere Mitmenschen ja auch ein Schatz, der im Himmel Bestand hat.
Wir fühlen uns vereint im Glauben an Jesus Christus, der uns zugesagt hat, dass unser himmlischer Vater weiß, dass wir zum Leben eben auch Essen und Trinken benötigen. Es ist wahrlich genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat, aber Gott sei Dank gibt es auch kleine Vögel und große Pflanzen, die so viel Freude bereiten. Darum bitten wir:
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten.
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der  Leben verheißt,
sei um uns auf unseren Wegen.                        (Text: Eugen Eckert)
Ich grüße alle Freund*innen der Europäischen Bibeldialoge. Bleibt behütet!
Prädikantin Verena Wache, Chayofa/Tenerife
9. Mai 2020

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