Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen


Regenbogen über Chayofa, Teneriffa -Foto: I.Wache

Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen


Neben den Nachrichten zur Coronakrise gibt es auch noch andere Ereignisse, die nicht vergessen werden dürfen. Zum Beispiel das Kriegsende vor 75 Jahren am 8.Mai 1945. Ich habe eine kurze, aber mich beeindruckende Predigt von Pfarrer Gerhard Brunzema aus Emden gefunden, gehalten am Tag des Kriegsendes,:

„Nun sind wir an einem Wendepunkt (an-)gekommen. Die große Wende ist anders ausgefallen, als es sich die meisten dachten. Aber, dass es zu einer Wende gekommen ist, bewegt uns alle auf Tiefste. Unsere Herzen sind bewegt von Freude und Trauer. Endlich hat das Morden, die Angst um das Leben, die Sorge um das Leben der Lieben, um den letzten Rest der Habe, um das Bestehen unserer Stadt ein Ende. Wir atmen auf. Aber welche Wehmut und Trauer befällt uns(…): Keine Glocke kann mehr den kommenden Frieden einläuten. Rings um uns Trümmer, Trümmer des Glücks und aller Habe. Rings um uns die Gräber der Millionen, die fielen. (…)
Aber wehe uns, wenn wir auch diesen Krieg vergeblich durchlitten hätten, wenn auf die äußere Wendung jetzt nicht endlich die innere Wendung folgte.“
(… es folgen u.a. kritische Bemerkungen über Euthanasie und Antisemitismus…) 
„Wir haben erfahren, wohin es führt: Ohne Gott! Wir haben gesehen, was es bedeutet: Menschen vergöttern, Gottes Gebote verlassen. Nun wartet Gott darauf, dass wir seine Gnade lieb haben, halten und ihm allein vertrauen. Das ist die Wendung, auf die er mit Recht wartet. (…) Das gibt Leben und Seligkeit! Niemand wird gezwungen! Auch jetzt sucht Gott nur Freiwillige. Du kannst wählen: Den Weg zum Leben – den Weg zum Tode! Weigerst du dich aber, die Gnade anzunehmen, so bleibt nur das Gericht übrig, der zeitliche und ewige Untergang. Ungeheuer ernst ist die Lage.
Gott gebe jedem unter uns den Mut zu einer ganzen, klaren Wendung zu Gott und zu seiner Gnade!
Amen!“            
(Kürzung und Korrekturen: I.Wache / Abschrift: D. Janßen, 26721 Emden)

Erinnern ist wichtig, damit das, was Menschen bis 1945 durchlitten haben, sich nicht wiederholt. Aber auch in Zeiten von COVID19 gilt, dass „ auf die äußere Wendung“ der Lage, auch „eine innere Wendung“ folgen müsste. Wenn Krisen einen Sinn haben, dann den, dass wir gemeinsam aus ihnen für die Zukunft lernen. Nicht alles muss zu jeder Zeit immer verfügbar sein. Verzichten können (nicht müssen) gehört zu einem gelungenen Leben dazu. Ob wir das lernen können? Gott sucht Freiwillige…

Ich wünsche uns allen Weisheit,Gnade und Demut, damit wir miteinander im Frieden leben. 
Ihr Pfarrer       

Lied EG Wue: 656

Wir haben Gottes Spuren festgestellt auf unsren Menschenstraßen, Liebe und Wärme in der kalten Welt, Hoffnung, die wir fast vergaßen.

Zeichen und Wunder sahen wir geschehn in längst vergangnen Tagen, Gott wird auch unsre Wege gehen, uns durch das Leben tragen.

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