1. Kor.7,29-31 Die Zeit ist kurz

Predigttext 1.Kor.7,29-31

„Das sage ich aber liebe (Schwestern und ) Brüder:
Die Zeit ist kurz!“

Früher dachte ich, mit dreißig ist man alt.
Trau keinem über Dreißig!
Danach? Wer weiß! Aber es ist ja noch viel Zeit bis dahin...
Wenn ich heute noch dreißig Jahre hätte, ich wäre fast 90!
doch wer weiß wieviel Zeit noch ist?
Früher habe ich viel ausprobiert
Musik machen und Abenteuer,
im Wald schlafen - einfach so,
Sport: Schwimmen, Wasserball, Rudern, Surfen, Badminton, Klettern. 
Alles mal ausprobieren und bis an die Grenzen gehen!
Heute geht das nicht mehr,
die Knochen bezahlen die Rechnung.
Die Zeit ist kurz.

Nicht an etwas kleben:
Nichts ist so wichtig, dass Du dein ganzes Herz dranhängen solltest.
Nicht einmal an Deine Frau, an Deinen Mann.
„Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine!“

Aber ich will meine Frau lieben. Am Liebsten ewiglich!
Meine Kinder und Enkel, Deine Eltern und Freunde:
Dankbar will ich sein für jede glückliche Minute.
Dankbar will ich sein, für jeden Schmerz, den wir aushielten.
Dankbar sein will ich für jeden Streit, nach dem wir uns wieder versöhnt haben.
Zeit will ich haben, für alle Narben, die noch heilen müssen.
Aber:
Die Zeit ist kurz.

Nichts ist so wichtig, dass Du Dein ganzes Herz dranhängen solltest.
Kein Lachen und erst Recht keine Tränen.
„ Auch sollen die, die weinen, als weinten sie nicht!“ 

Das Leben ist nicht nur schön!
Keiner hat gesagt, dass das Leben ein Spaziergang ist.
Manchmal ist es zum Heulen!
Wegen der Krankheit, die dich nicht lässt.
Wegen des Todes Schatten, der sich über einen legt.
Wegen der Gedankenlosigkeit so vieler, die einem Tränen des Zorns weinen lassen.
Wegen der Ungerechtigkeit, die einem den Verstand raubt.
Wegen der Dummheit, die einen sprachlos zurücklässt.
Die Seele ist manchmal nicht groß genug für den Kummer, den man in sich tragen kann.
„Doch sollen die weinen, sein, als weinten sie nicht.“
Weine, aber klebe nicht am Schmerz. Die Zeit ist kurz.

„Auch die sich freuen, sollten sein, als freuten sie sich nicht!“
Lach dich kringelig!
Lach über dich selber, aber bitte nicht über die anderen.
Freue dich über alles was gelingt,
werde zum Mutmacher für alle anderen.
Freue Dich, denn die Zeit ist kurz
Spaß ist vieles, aber nicht alles.
Spaßverderber sind anstrengend.
Doch die ewig Fröhlichen
Können auch nerven. 
Ewige Fröhlichkeit kennt die Wirklichkeit nicht.

Nichts ist so wichtig, dass man sein ganzes Herz dran hängen sollte.
„Die die kaufen, sollen sein, als behielten sie es nicht.“

Mein Haus, mein Boot...
Das neueste I Phone
Und das xte Paar Damenschuhe
Die Reise um die Welt
Das eigene Haus und der Garten
Shoppen macht Spaß!
Oder auch nicht.
Spekulatius im September sind Lebensmittel, aber kein Mittel zum Leben.
Es gibt wichtigeres als die Halloweenmaske zum Reformationstag.
Ich gönn mir die Hose, die endlich wieder sitzt.
Die Flasche Wein: Die bessere, die etwas teuere...
Obwohl:
Heute kostet der Liter Benzin wieder etwas mehr als gestern.
Und der Flug nach Teneriffa ist 30 Euro teurer als der von meinem Freund.
Zu spät gemerkt. Das ist ärgerlich!
Ich pfeif drauf!
Warum ärgern?
Kaufen als besäßen wir nicht.
Die Zeit ist kurz.

Heirate nicht!
Sagen die ganz Frommen.
Und meinen, das aus der Bibel zu lesen.
Die Zeit ist kurz!
Sie bereiten sich auf die Endzeit vor.
Sie rechnen und berechnen das Ende dieser Welt.
Sie glauben, dass der Himmel nicht die Erde will.
Und dass die Erde kein Himmel sein darf.
Schon seit Tausenden von Jahren lesen sie:
Morgen ist es aus.
Sie sondern sich ab, wo Luther noch ein Apfelbäumchen pflanzen will.

„Das Wesen der Welt vergeht.“
Ja, das stimmt.
Doch warum nicht „die Welt gebrauchen
So als bräuchten wir sie nicht?“
Warum nicht diese Erde bewahren,
wenn schon nicht für uns,
dann doch für unsere Kinder und Enkelkinder.
Die Zeit ist kurz.
Die Klugen dieser Welt verkündeten diese Woche:
Die Zeit ist kurz! Es ist nicht mehr viel Zeit zum Handeln! Das Meer wird steigen. Die Sonne wird brennen. 
Dieser Sommer wird nicht einzigartig bleiben. 
Menschen aus dem Süden zieht es in den Norden, wo das Leben erträglicher ist. 
Es wird keine Rolle spielen, ob uns das unheimlich vorkommt.
Zeit zum Handeln. Keine Zeit für faule Kompromisse!
Warum die Angst, dass die Wirtschaft einknickt, wenn wir Umweltschutz endlich groß schreiben?
Die großen Firmen? 
Warum nicht gerade die?
Warum nur die?
Du und ich: Wir sind nur klein? Warum?
Warum fest halten an den Dingen, die vertraut aber falsch sind?
Ich mache mir Sorgen, was alles werden wird aus dieser Zeit.
Warum nicht?

„Ich möchte Euch gerne schonen“,sagt Paulus.
„Ich möchte, dass ihr ohne Sorge seid.“Sagt Paulus den Korinthern in wirren und gefährlichen Zeiten.
Glaube an Gott ist selten ein Kinderspiel.
Seid nicht blind, taub, sprach und tatenlos!
Seid nicht dem Schicksal ergeben.
Die Zeit ist kurz!
Wir können sie nutzen!
Die Zeit ist kurz.
Vergiss die Kleinigkeiten. Du und ich!
Die Zeit ist kurz,
aber nicht um endlich: ich liebe dich zu sagen;
Die Zeit ist da,
Dinge anzusprechen anstatt sie mit ins Grab zu nehmen.
Der der Welt den Atem gegeben hat, hat Dir und mir Zeit geschenkt. 
Nicht unendlich viel Zeit.
Als Kind dachte ich, mit dreißig ist man alt.
Da ist alles gelaufen.
Oder da sollte alles gelaufen sein.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit mir Gott noch schenkt.
Wieviel Zeit Dir gegeben ist.
10,20,30 Jahre?
Unsere Zeit soll ein Geschenk sein.
Ich will mich freuen, egal was kommt:
Über Deine und über meine Zeit
Und ich vertraue darauf,
dass etwas kommt,
nach dieser Zeit:
Nach dem Leben.
Nach dieser Welt.
Gott wird seine Hand halten
Über der Zeit jetzt
und in Ewigkeit.
Amen!


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